30.11.- 05.12.2009 - Cairns / Australien

Koordinaten: 16° 55′ S, 145° 47′ O

       

30.11. Meine Zeit in Zentralaustralien geht zu Ende. Mal wieder Sachen packen und auschecken. Noch hab ich genug Zeit bis der Bus zum Flughafen abfährt. Die (netten) verrückten im meinem Zimmer schlafen noch. Klar hab ich extra laut meine Sachen gepackt, aber es hat niemanden gestört. Die Typen sind schon abgehärtet. Der Bus fährt vor und schon gehts zum mini-Flughafen. Eine nicht allzu große, aber sehr schöne Halle steht in der Wüste. Von innen komplett mit nem bunten Teppich ausgelegt und richtig gut gekühlt. Bis mein Flieger geht hab ich noch genug Zeit. Mach ich es mir halt auf der Bank gemütlich. Der Flughafen ist so klein, dass ich doch tatsächlich für ein paar Minuten der einzige Fluggast bin. Dem aufgeweckten Personal entgeht das natürlich nicht. Er verlässt seinen Check-in-Schalter und kommt auf mich zu. Aus sicherer Entfernung spricht er mich an und fragt mich, ob ich auf jemanden warte. Na sicher, auf den Bus! Worauf sollte ich denn mit vollem Gepäck auf einem Flughafen ganz in der Nähe des Check-in-Schalters sonst warten? Er meint, dass ich auch schon einckecken kann und ich es im Bistrobereich bequemer hätte. Mach ich doch glatt. Eingecheckt und ab durch den Sicherheitsbereich. Ohne Piepen klappts diesmal. Doch was ist das? Stellt sich mir so ein bulliger Sicherheitstyp in den Weg. Mein erster Gedanke war gleich: "Der ist doch nicht lebensmüde und sucht Stress?" Er hält mir ein paar Zettel vor die Nase, worauf ich ihm mein Desinteresse signalisierte. Durch lässt er mich aber nicht. Ich lese den Zettel und fang an zu lachen. Es handelt sich dabei um eine "zufällige" Drogenkontrolle. Er streicht mit so nem Swiffer für Zollbeamte über meine Schulter und meinen Rucksack. Sicher hat er nichts gefunden. Leute, ich bin doch kein Anfänger ;)

Der nette Mann vom Check-in hat mich gleich auf den ersten Platz im Flugzeug eingebucht. Mann hab ich Platz! Keiner vor und neben mir. Keine Bange ich saß nicht im Cockpit. Ein sehr angenehmer Flug. Ich befinde mich im Anflug auf Cairns. Der Ausblick ist vielversprechend, alles saftig grün und gaaaanz viel Wald! Das Klima ist tropisch. Die hohe Luftfeuchtigkeit lässt Erinnerungen aus Darwin hochkommen. Ab zum Hostel und dann noch etwas die Umgebung erkunden. Später am Abend treff ich mich dann mit zwei Mädels, die ich in Darwin kennengelern habe. Sie erzählen mir was so in Cairns los ist und was sie schon gemacht haben.


02.12. Heute will ich es wissen und steh schon um halb fünf auf. Mal gucken wie der Sonnenaufgang in Cairns aussieht. Tja, leider geht die Sonne nicht über dem Meer, sondern über den Bergen auf. Es ist ganz nett mitanzuschauen. Der Hunger meldet sich, ich gehe ihm nach und werd erstmal Frühstücken. Die Probleme mit meinem Netbook haben sich verschlimmert. Ich entschließe mich dazu heute einen Fachhändler zu konsultieren. Er befindet sich rund 30 Minuten Fußmarsch vom Hostel entfernt. Er schaut sich das Problem mal an und dann gucken wir mal weiter.


03.12.-04.12. Die immer mehr werdenen Dekorationen der Stadt erinnern mich an Weihnachten. Anfangs schon ein bißchen komisch, ist es mittlerweile schon normal einen künstlichen Tannenbaum in den Häusern und auf der Straße zu sehen. Auch hier im Hostel wird ein kleiner Kunstbaum aufgestellt. Nun wird es aber mal Zeit, sich nach Arbeit umzuschauen. Ein paar Bekannte haben mir eine Jobagentur gezeigt, dort frag ich einfach mal nach. Man hab ich ein Glück! Gleich die erste Anfrage ein Treffer. Ich darf auf einer Bananenplantage Bananenstauden tragen. Formalitäten sind bei der Jobagentur völlig fehl am Platz, jedenfalls für diesen Job. Am 6.12.09 muss ich den Bus nach Atherton nehmen, der hält dann in Mareeba und do muss ich hin. Zwischenzeitlich hab ich bei der Computerfirma angerufen. Die haben das Netbook gecheckt und festgestellt, dass die Festplatte im Arsch ist. Das will ich mir nochmal persönlich von denen sagen lassen und mach mich auf den Weg. Ich hab es also nicht falsch verstanden, meine Festplatte ist wirklich kaputt. Sie bieten mir eine Reparatur bzw. Austausch der Festplatte für ca. 150,- $ an. Leider können Sie nicht garantieren, ob sie die Software und die Daten retten können. Kurz überlegen und dann sagen, dass ich es auf Garantie machen werde, da ich nicht für den Fehler verantwortlich bin. Schwuppdiwupp bekomme ich ohne Murren das Geld für die Überprüfung zurück. Etwas verwundert guck ich die Leute an. Da ich es auf Garantie reparieren lasse, werden sie keine Gebühren für die Überprüfung berechnen. Den Fehlerbericht bekomme ich sogar noch mit -was für ein Service-!!! Mal überlegen was ich jetzt damit mache.


19.11. Diese Nacht war besonders heiß (ich mein jetzt das Wetter). Der erste Sonnenstrahl trifft mich und reißt mich aus meinen total schlechten Schlaf. Jetzt hoch und keine Zeit verlieren. Die Sachen müssen gepackt sein, bevor Fräulein Sonnenschein das Zelt wieder zum kochen bringt. Geschafft! Mit dem Shuttle Bus fahr erreiche ich gegen 13:30 Uhr das Transit Center in Katherine. Geplante Abfahrt des Greyhound Busses nach Alice Springs 17:25 Uhr. Bleibt mir noch genug Zeit Essen und Trinken für die lange Fahrt einzukaufen. Im Transit Center hab ich eine "alte Bekannte" wieder getroffen. Wir sind im selben Bus von Darwin nach Katherine gefahren. Wirklich erkannt hab ich sie nicht, weil wir auch vorher nicht miteinander gesprochen hatten. Sie hat mich in Katherine darauf aufmerksam gemacht. Jetzt erinnere ich mich auch wieder, denn den Rucksack hab ich doch schon einmal gesehen. Ungelogen! Ich habe Sie an ihrem Rucksack erkannt. Auf den ersten Blick sah er ganz gut aus, doch bei genauerer Betrachtung war es ein überhaupt nicht tolles Modell. Sie ist Engländerin. Man kommt ins Gespräch und die Zeit vergeht schnell, bis der Bus vorfährt. Sie fährt nicht direkt nach Alice Springs, hat einen Zwischenstop in Tennant Creek und will die Devils Marbles besuchen. Sie ist also erstmal nur 8 Stunden unterwegs. Während der gesamten Fahrt haben wir kein Wort miteinander gewechselt, nur in den Pausen. Es ist okay, so hab ich auch mal meine Ruhe. Doch was ist das? Feuer! Der Busch brennt! Ich war es aber nicht! Die Ranger legen kontrollierte Buschfeuer. Es ist schon komisch, wenn du draußen gleich neben der Straße ein Flammenmeer siehst und der Busfahrer routiniert und völlig Regungslos die Fahrt fortsetzt. Sieht aber auch irgendwie toll aus. Ein paar Stunden später bremst der Fahrer recht scharf ab. Ich nahm nur noch eine dumpfen Knall wahr. Der Fahrer völlig relaxed gibt wieder gas und fährt wieder weiter. Der Name "Bullenfänger" macht an sich an einem Bus schon recht gut. Nein, nein, die Kuh hat es noch rechtzeitig über die Straße geschafft. Leider musste eine Wallaby dran glauben. Aufgund der geringen Größe der Wallabys muss der Bus, das Ding voll am Schädel erwischt und in irgendeiner Weise zerrissen haben. Das guck ich mir beim nächsten Stop mal genauer an. Nächster Stop Tennant Creek. Als erster spring ich aus dem Bus und laufe zur Front. Mit entsetzen stell ich fest, dass keine Fleisch- oder Blutreste am Bullenfänger kleben. Sind die Dinger wohl doch zäher als ich dachte.


05.12. Nicht allzu lange schlafen, denn es wird schnell warm sobald die Sonne draußen ist. Relativ spät mach ich mich dann endlich auf den Weg zum Botanischen Garten. Cairns selbst hat nicht viel zu bieten. Ich kann sehr sehr viele verschieden Touren buchen oder mich auch einfach nur in der künstlichen Lagune sonnen und baden. Teilweise sind noch schwere Arbeiten in Gange und so tierisch hat mich der Garten auch nicht angesprochen. Der Regenwald ist gar nicht mal so schlecht.



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