26.03. - 02.04.2010 - Westport, Nelson, Marahau, Wellington, Napier, Taupo / Neuseeland

 

       

26.03. - 02.04. In Westport erkundige ich mich beim Department of Conservation (DOC) über das Wetter für die nächsten Tage und die Beschaffenheit des Heaphy Tracks. Dieser geht 4-5 Tage und man muss leider seinen Campingplatz oder seine Hutübernachtung im Voraus buchen. Heute kann aber keiner im DOC-center die Buchung vornehmen und diejenige welche ist erst morgen wieder da. Ohne Buchung kein Track! Passt mir überhaupt nicht. Dann muss ich auch noch gucken wie ich an den eineinhalbstündig entfernten Start des Tracks gelange. Auch über die Abholung in 4-5 Tagen muss ich mir jetzt schon gedanken machen. Und dann sind die blöden shuttle Busse auch noch so teuer. All diese Faktoren bringen mich zum grübeln und ich entscheide letzenendes den Track doch nicht zu laufen. Zum weiterreisen ist es zu spät. Bleibe ich eine Nacht in Westport. Es ist Samstag morgen und es regnet. Kein guter Tag den Daumen arbeiten zu lassen. Das dauert heute auch noch ziemlich lange bis ich mitgenommen werde. Nur Stück für Stück komme ich Vorwärts, da wohl niemand direkt von Wesport nach Nelson fahren will. Mein fünfter ride bringt mich dann endlich nach Nelson. Das Wetter hat sich mittlerweile gebessert, so dass ich oben ohne in Nelson ankomme. Bitte? Ich bin Cabrio gefahren!!! Der Ort hat, wie ich später rausfinde etwas interessantes zu bieten. Der kommende Morgen verspricht kein allzu schlechtes Wetter. Also los und rauf auf den Hügel am Stadtrand. Auf dem Weg dorthin sehe ich ein Schild das mich zum Zentrum von Neuseeland führt. Auf dem Hügel sehe ich nun genau was damit gemeint ist. Diese Markierung zeigt auf den geographischen Mittelpunkt von Neuseeland. Man kann sagen, ich bin nun der Mittelpunkt von NZ. Mein Rundgang führt mich am Wasser entlang bis zum weitentfernten Strand außerhalb der Stadt. Es ist grad Ebbe und der Strand füllt sich langsam mit Touristen. Obwohl der Strand doch so groß ist, kann er sehr klein werden wenn immer mehr Leute um dich herum sind. Zeit zu gehen. Abends entscheide ich dann, morgen zum Abel Tasman Nationpark zu fahren. Diesmal nicht per Anhalter, sondern mit dem Shuttle Bus.

Früh morgens um halb sieben holt er mich ab und abens um halb sechs gehts dann zurück nach Nelson. Die Fahrt dauert ne gute eineinhalb Stunden und kurz nach Sonnenaufgang erreichen wir das kleine Dorf Marahau. Ich gehe los und kann noch die aufgehende Sonne beobachten. Dann führt der Weg durch den Wald am Rande der Klippen. Viel vom Wasser kann ich nicht sehen was eigentlich sehr schade ist, denn es ist ein schöner Ausblick. Ich gehe 12,5 km und komme an einer superschönen Bucht an. Es ist windstill, leicht bewölkt und schön warm. Erstmal Mittagspause machen und einfach nur genießen! Den Rückweg muss ich auf denselben Weg bestreiten. Es ist möglich ein Wassertaxi zu nehmen, damit man die gleiche Strecke nicht noch einmal laufen muss, doch dafür geb ich mein Geld nicht aus. Den Track selbst finde ich eher unspektakular, da man kaum Sicht auf die Küste oder überhaupt das Meer hat. Es ist dennoch ein schön einfacher Weg mit Stellenweise sehr schönen Aussichtspunkten. Auch der Tag geht zu Ende und ich erreiche bei Ebbe den Ausgangspunkt. Morgen gehts dann auch schon weiter Richtung Osten nach Picton. Ersatunlicher Weise komme ich sehr schnell in Picton an, was mir für die Planung der Überquerung noch etwas Luft verschafft. Soll ich die günstige, über drei Stunden dauernde Fahrt mit der Fähre machen oder doch lieber ein Flugzeug chartern. Ich bin mir unschlüssig. Ach was solls, nehm ich das Flugzeug. So bekomme ich noch einen weiteren Eindruck von oben. Hoffentlich spielt das Wetter morgen mit. Die Nacht war kalt und wolkenlos, der heutige Morgen verspricht gutes Wetter. Mein Flieger geht um halb zwölf und soll in nur 25 min in Wellington sein. Der kostenlose Shuttlebus holt mich ab und es geht zum "einchecken". Ist schon witzig, es ist alles wie auf einem großen Flughafen, nur viel viel viel kleiner. Der Gepäckwagen (Quad mit Anhänger) fährt zum Rollfeld (30 sek. Fahrt) und das Gepäck von vier Passagieren wird in den Flieger verladen. Bei dem Flugzeug handelt es sich um eine Cessna 208 Caravan. Es bietet Platz für insgesamt 12 Passagiere, da wir aber nur vier sind kann jeder sitzen wo er will. Ich nehme die letzte Sitzbank am Ausgang für mich alleine ein. Dort habe ich eine herrliche Fußfreiheit. Ready, set, go! Das Flugzeug steigt langsam und gewinnt an Höhe. Es rüttelt anders als ein einem großen Passagierflugzeug, ich merke jedes "Schlagloch". Die Sicht auf das Küstengebiet der Südinsel ist atemberaubend! Es war die richtige Entscheidung das Flugzeug zu nehmen. Im Anflug auf Wellington fliegt der Pilot noch einen Haken um den richtigen Kurs für die Landung einzuschlagen. Dabei fliegt er durch eine Wolke. Nichts ahnend schaue ich aus dem Fenster bis auf einmal ein so heftiger Stoß auf das Flugzeug wirkt, dass es für wenige Sekunden abschmiert. Der Stoß ist so heftig, dass mein Tagesruck an die Decke des Flugzeuges knallt. Jetzt kann ich endlich nachvollziehen warum der Sicherheitsgurt immer fest am Körper sitzen soll. Ich habe ihn lediglich locker geschlossen, das hat zur Folge, dass mein Bauch in den Gurt geknallt und mein ganzer Körper komplett in der Luft ist. Wäre der Gurt nicht, hätte ich das Dach geknutscht. Also immer schön den Sicherheitsgurt fest anlegen! Alter, das war ein Gefühl, was ich in diesem Zusammenhang nicht noch einmal erleben möchte. Sicher in Wellington gelandet darf ich mein Gepäck selbst aus dem Gepäckraum des Fliegers nehmen. Mit dem Bus gehts nun ab ins Zentrum. Wieder wirft sich die Frage auf, wie ich hier rauskomme. Auf dem Motorway sind keine Fußgänger erlaubt. Die günstigste Variante ist diesmal der Zug. Ab zum Bahnhof, dort kaufe ich mir ein Ticket bis zur nächstgelegenen größeren Stadt - Paraparaumu. Jetzt starte ich wieder die Daumenarbeit um nach Taupo zu kommen. In Otaki bekomme ich einen ride bis nach Napier an die Ostküste. Ist eigentlich so gar nicht meine Richtung aber was soll's, guck ich mir halt mal Napier an. Es ist eine lange Fahrt und mit gucken wird leider nichts. Wenn ich Ostern nicht hier verbringen will, sollte ich nicht länger als eine Nacht bleiben. Zeitig stehe ich auf um den Sonnenaufgang über dem Meer zu sehen - supertoll!! Danach mache ich mich auf den Weg nach Taupo, der Weg ist nicht allzu weit, somit komme ich am frühen Nachmittag in Taupo an. Von hier ist es viel besser zum Tongariro Nationalpark Village zu kommen als es per Anhalter auf dem direkten Weg von Napier aus. Das Wetter ist sonnig und schön warm. Ich überlege mir einen shuttlebus zum Nationalpark Village und zurück zu nehmen. Bleibe ich eine Nacht in Taupo und fahre dann morgen früh um kurz vor sechs dorthin.



 zu den Fotos vom 26.03. - 02.04.2010
 zum Tagebuch
 zur Startseite