05.04. - 16.04.2010 - Waitomo Caves, Paihia, Auckland / Neuseeland

 

       

05.04. - 08.04. Mein Plan hat sich geändert. Ich versuche nun nach Waitomo Caves zu kommen. Na wer sagts denn, da werd ich auch schon mitgenommen. Zwar ist der ride nicht direkt bis zur Haustür, doch die letzten 8 km kann ich auch laufen. An einem Hostel näche der Stadt mache ich Rast und frage nach, ob es einen Geldautomaten und einen Supermarkt in der Stadt gibt. Wie ich erfahre gibt es weder das eine noch das andere im Dorf. Das heißt dann wohl zurück zur Hauptstraße und doch weiter nach Auckland. Es klappt auch relativ gut und am frühen Abend erreiche ich dann Auckland. Diesesmal hat mich der ride bis zum Zentrum gebracht. Hat Vor- aber auch Nachteile. Eingecheckt im günstigen Zimmer, mit elf anderen. Boh, das mufft vielleicht in der Bude. Zum Glück ist das letzte freie Bett direkt am Fenster. Mehr als eine Nacht wollte ich eh nicht in Auckland verbringen, denn ich muss noch etwas vor Abreise aus Neuseeland erledigen. Morgens gehe ich gleich zum citymed doctor. Keine Bange, mir fehlt nur meine letzte Impfung. Die bekomme ich auch relativ schnell und dann mach ich mich auch schon wieder auf den Weg raus aus der Stadt Richtung norden. Um aus Auckland herauszukommen nehme ich den localbus um damit bis zur letzten nördlichsten Haltestelle zur fahren. In Weiwera angekommen stell ich mich gleich wieder an die Straße um weiter nach Norden zu kommen. Ein über achtzig Jahre alter Traveller hält an und nimmt mich in seinem Wohnmobil mit. Er fährt jedoch nicht sehr weit, was mich dazu bewegt in Wangerei auf einem Campingplatz zu bleiben. Der Ort scheint gar nicht so schlecht zu sein und deswegen bleibe ich doch glatt noch eine zweite Nacht. Doch erstmal gehe ich auf den Hügel, nahe der Stadt um die Aussicht zu genießen. Dann mache ich mich noch auf den Weg zum etwas weiter entfernten Strand. So richtig entspannen kann ich hier aber auch nicht, da gleich um die Ecke der Flughafen ist. Dafür hab ich aber einen schönen Spaziergang gemacht und etwas von der Stadt gesehen.

08.04. - 13.04. Mal wieder geht es am nächsten Vormittag weiter. Es ist nicht gerade ein kurzer Weg um an das nördliche Ende der Stadt zu kommen aber natürlich kein Thema für mich. Es ist nicht gerade der beste Platz um ein Auto anzuhalten. Und es hält auch kein Auto an. Doch dann blinkt ein Feuerwehrfahrzeug und hält an. Hmm, so richtig als Notfall für ich mich nicht aber er gibt mir tatsächlich einen ride. Echt nicht schlecht, jetzt sitze ich in einem neuseeländischen Tanklöschfahrzeug. Er ist gerade auf dem Weg nach Kaitaia um das Fahrzeug zur Inspektion zu bringen. Er fragt mich wohin ich möchte, ganz spontan fällt mir dann der Ort Paihia ein. Leider liegt das nicht direkt auf seiner Route. Er lässt mich in Kawakawa raus, von hier sind es nur noch 24 km bis nach Paihia. Moment mal, was ich denn das bitte? In Kawakawa gibt es eine öffentlich Toilette die von dem Architekten Hundertwasser entworfen ist. Das ist der gleiche Typ, der auch für den hässlichen Bahnhof in Uelzen verantwortlich ist. Ja, das Scheißhaus sieht genau so aus. Kann aber auch von Vorteil sein, denn vielleicht fällt dem einen oder anderen bei dem Anblick das Kacken leichter. Also nichts wie weiter Richtung Paihia. Die folgende Mitfahrgelegenheit bringt mich nur bis nach Opua. Jetzt sind es nur noch 5 km bis nach Paihia und die kann ich auch zu Fuß gehen. Paihia liegt in der Bay of Island an der Ostküste im Northland. So groß erscheint es mir gar nicht. Kann auch sein, dass ich nur einen Teil gesehen habe. Such ich mir nun ein schönes Hostel mit tentsite und dann mal sehen was ich machen werde. Gleich das erste Hostel gefällt mir, hier bleibe ich. Nach dem Aufbau des Zeltes mache ich mich auf den Weg zum Supermarkt. Hier fallen mir der schöne Strand und die vielen Inseln auf. So auf die letzten Tage in Neuseeland kann ich hier bestimmt gut ausspannen und mich von dem Reisen erholen. Was ich in Paihia die nächsten Tage erleben werde kann ich ohne weiteres in einem Wort zusammen fassen: nichts! Genau, ich habe mich jeden Tag nach dem Frühstück an den Strand gelegt, die Sonne und die Ruhe genossen und am späten Nachmittag mit den anderen Backpackern im Hostel verbracht. Es war nur herrlich zum entspannen, oder wie die Kiwis sagen: Chillax! Es ist schon Mittwoch und es wird Zeit meine letzte Reise in Neuseeland anzutreten, zurück nach Auckland.

13.04. - 16.04. Um eine gute Chance mitgenommen zu werden, gehe ich nen knappen Kilometer zum Ortsausgang. Die letzten Tage war das Wetter einwandfrei und heute hat es sogar schon geregnet. Na wenn das mal nicht gut abgepasst ist. Hmm, diesmal kommt es mir sehr lange vor dass ich auf eine Mitfahrgelegenheit warte. Dem ist aber nicht so und siehe da, es hält auch schon jemand und fährt auf direktem Wege nach Auckland. Super! Trotz das die etwas ältere Dame in Zeitnot ist, setzt sie mich direkt vor einem Hostel ab, das ich mir rausgesucht habe. Und da sag doch einer, dass die Kiwis nicht nett wären. Diesmal bin ich nicht im Zentrum sondern 2-3 km auswärts. Das Hostel ist viel besser, günstiger und der Bus zum Flughafen hält auch in der Nähe. So, es ist Zeit meine Wäsche zu waschen und überhaupt mal überflüssige Sachen auszusortieren und den Rucksack ordentlich zu packen. Die fast leeren Gaskartuschen lass ich lieber im Hostel, nicht das die Typen von der Flughafensicherheit denken, dass ich irgendwas in die Luft jagen will. Am letzten Abend in Auckland treffe ich mich mit Katharina. Sie habe ich in Paihia kennengelernt und ist heute in Auckland angekommen. Wir treffen uns im Zentrum und trinken ein köstliches Cyder am Pier. Dann trennen sich auch schon unsere Wege, sie fliegt in ein paar Tagen nach Australien und für mich geht es morgen auf einen neuen Kontinent. Nervosität ist nicht zu spüren, eher bin ich etwas traurig dass ich diesen tollen Fleck auf Erden schon verlassen muss. Dann denke ich aber wieder an das Neue und das Unbekannte und schon weicht die leichte Trauer der Neugier und dem Drang andere Länder kennenzulernen. Es ist mal wieder soweit, der Tag der Abreise ist gekommen. Mit dem Bus fahre ich zum Flughafen, checke ein und warte auf den Flieger. Na toll, da bestimme ich zum ersten mal wo ich sitzen will und dann so was. Es gibt drei Reihen, auf den beiden äußeren sitzen jeweils zwei und in der Mitte vier Personen. Ich sitze in der mittleren Reihe (am Gang) und neben mir sitz ein sehr voluminöser Herr mittleren Alters. Selbstverständlich gehört die Armlehne ihm. Wohin soll er denn auch sonst mit den Dingern. Oder ist es gar nicht sein Arm der da draufliegt... Der Sitz ist vollständig ausgefüllt und das bekomme ich auch zu spüren. Sein Arm befindet sich auf meiner Seite! Auch wenn es sich jetzt sehr hart oder gar provokant anhört, ich beschreibe lediglich die Situation. Noch bevor das Flugzeug abhebt, befindet sich mein Sitznachbar im Land der Träume und lässt es uns (die restlichen Passagiere) lautstark wissen. Er schnarcht. Na das kann ja ein toller Flug werden. 17:00 Uhr (Ortszeit), das Flugzeug hebt ab und es geht nach Chile in Südamerika. Eigentlich dürfte es keine Probleme geben wegen der Zeitumstellung, denn es wird langsam dunkel und ich werde auch müde. Doch schlafen kann ich nicht. Verdammt ist das warm hier, was ist mit der Klimaanlage los? Ich guck mir die anderen Passagiere an und wundere mich, dass diese komplett zugedeckt schlafen. Steh ich mal auf und drehe ein paar Runden im Flugzeug, vielleicht gehts danach ja besser. Tatsächlich, die Temperatur ist wirklich nicht zu hoch eingestellt. Schlafen kann ich aber immer noch nicht. Ohrenstöpsel helfen nicht, Musik hören hilft auch nicht. Ich versuche zu entspannen.

Fazit:
Neuseeland, ein Paradies für jeden Naturverbundenen und alle Wander- und Kletterfreunde. Die zwei Inseln sind voll mit den unterschiedlichsten Landschaftsbildern, so das einem nie langweilig wird wenn man die leeren Straßen entlang fährt. Trotz der geringen Größe der Inseln, gibt es noch unberührte Landstriche in den Bergen. Die Temperaturunterschiede sind enorm, vom warmen Norden bis hin zum kalten, verregneten Süden, Süd-Osten. Die Menschen sind freundlich, hilfsbereit und so ziemlich jeder grüßt dich und fragt wie es dir geht (nicht unbedingt in den Großstädten). Per Anhalter kommt man hier weitestgehend sehr gut voran, dennoch bleibt bei dieser Art von Reisen immer in Restrisiko. Wer genug Zeit hat, sollte sich unbedingt ein Auto zulegen. Das ist das Beste was du machen kannst, denn so kannst du dir die Zeit und die Orte selbst einteilen und bist nicht an die Busgesellschaften und deren Stops gebunden. Meiner Erfahrung nach, gibt es zwei Sorten von Hostels in Neuseeland. Dabei handelt es sich um die großen unpersönlichen "Party" Hostels und die kleinen wirklich tollen und freundlichen Hostels. Dabei kommt es auf dich an was du willst. Ich habe die kleinen Hostels bevorzugt. Denn dort lerne ich viel mehr Leute kennen und ich habe mich einfach sehr wohl gefühlt. Solltest du also nach Neuseeland fahren, dann lege dir unbedingt eine BBH (Budget Backpacker Hostels New Zealand) Club Card zu. Diese kostet 45,- $, ist ein Jahr gültig und in jedem BBH-Hostel zu kaufen. So bekommst du minimum 3,- $ Nachlass im Hostel und Vergünstigungen bei anderen Aktivitäten. Außerdem ist ein Gesprächsguthaben von 20,- $ auf dieser Karte. Mit dem Guthaben kannst du ca 400 Minuten ins deutsche Festnetz telefonieren. So ziemlich alle kleinen, guten Hostels sind Mitglied.

Meine Empfehlung: Heading for NEW ZEALAND



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