01.06. - 05.06.2010 - Puerto Natales / Chile

 

       

01.06. - 05.06. Da ich aber mit Südpatagonien noch nicht fertig bin, entscheide ich erstmal wieder zurück nach Puerto Natales und Punta Arenas in Chile zu fahren. In Puerto Natales bleibe ich ein paar Tage und mache gar nichts bis auf die "Jagd" nach Flamingos. Tatsächlich finde ich auch hier welche, gleich neben dem Hafen. Dann nehme ich den Bus nach Punta Arenas. Hier möchte ich nicht zu lange bleiben, also mache ich mir einen strikten Plan. Heute organisiere ich mir ein Transportmittel um morgen nach Fuerte Bulnes zu kommen. Übermorgen werde ich dann die Stadt verlassen. Fuerte Bulnes liegt 60 km weiter südlich von Punta Arenas.

Durch viel Fragerei in den Busgesellschaften und den Tourbüros hätte ich zwar eine Möglichkeit dort hinzukommen aber zu einem Preis der einfach nicht bezahlbar ist. Meine Hartnäckigkeit zahlt sich aber aus und ich finde über mehrere Ecken eine Privatperson, der mich für die Hälfte des "normalen" Preises fährt. Natürlich bestimme ich die Uhrzeit wann es losgeht und wann ich zurückkommen will. Zwei Stunden bevor Sonnenaufgang gehts los. Die Straße ist nur langsam befahrbar, es hat über Nacht gefrorern und es liegt Eis auf der Straße. Erst jetzt wird mir bewusst wie groß/klein der Ort Fuerte Bulnes ist. Lediglich ein paar Häuser stehen hier. Die Straßenverältnisse haben sich verschlechtert und wir fahren auf einer einzigen Eispiste. Wir halten in einer Kurve die leicht ins Kurveninnere geneigt ist. Als hätte das Auto seinen eigenen Willen rutscht es einige Meter hinunter (wohl gemerkt: das Auto stand). Okay, hier scheint wohl Ende zu sein mit der Fahrt und ich mache mich zu Fuß auf. Der Fahrer wird es schon irgendwie richten, da wieder rauszukommen. So schlimm war es nun auch nicht und mit ein bißchen Gechick wird das auch was. Es wird langsam hell, nun aber los. Diesmal sehe ich den Sonnenaufgang über der Magellanstraße. Bis zum Faro San Isidro sind es ungefähr 10 km. Normalerweise kann man bis zu 4 km auf einer Holperstraße an den Leuchtturm ranfahren. Hier ist aber Winter und die Holperstraße ist in einem mehr als beschissenen Zustand.

Es regnet! Zum Glück besitze ich keinen Gummianzug der mich trocken hält. Auf dem Schild, das die Entfernung zum Leuchtturm und zum südlichsten Punkt "Cabo Froward" des südamerikanischen Kontinents anzeigt befinden sich Einschusslöcher. Wer hier wohl jagd auf was macht? Ich schreite voran und freue mich schon auf den Leuchtturm. Völlig in Gedanken verlasse ich den Strand und gehe in den Wald. Ein kleiner Pfad ist ersichtlich der durch Schlamm, umgestürzte Bäume und steile Abhänge führt. Ich weiß nicht warum, aber ich gehe rund zwei Stunden immer weiter ins Innere. Ein Leuchtturm befindet sich aber logischerweise in der Nähe des Wassers. Es war wohl der Drang nach Cabo Froward zu kommen. Endlich schnall ich, dass es nicht der richtige Weg zum Leuchtturm ist. Die Zeit reicht aber nicht mehr aus um umzukehren und den Weg zum Leuchtturm zu nehmen. Ich kehre um und gehe nach Fuerte Bulnes zurück. Es regnet immer weiter und es ist teilweise richtig stürmisch bei Temparaturen von max. 5°C. Meine Füße schwimmen in den Schuhen und auch die Hose ist schon seit Stunden völlig durchnässt. Jetzt bloß nicht stoppen und abkühlen, immer in Bewegung bleiben. Ein paar Stunden Rückweg hab ich ja noch vor mir. Heute war das Wetter mein allergrößter Feind und ich bin etwas enttäuscht, dass ich es nicht bis zum Leuchtturm geschafft hab. Im Hostel erstmal ne heiße Dusche nehmen und Sachen packen. Morgen früh geht es mit dem Bus weiter auf eine Insel.



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